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Da sitzt er nun, der junge Mann,
den Kopf voll dem, was er nun kann,
und wartet auf Patienten.
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Er lernte viel, er lernte gut.
Er macht sie auf mit sehr viel Mut,
die Praxis für Patienten.
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„Geduld, Geduld!“ man ihm oft rät,
so sitzt er da bis abends spät
und wartet auf Patienten.
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Da klingelt es: „Das wird er sein!“
sagt er, „der Erste mein!“
und schaut nach dem Patienten.
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Doch dieser ist, Gott sei‘s geklagt,
ein Mann, der nach Versich‘rung fragt.
Nichts war‘s mit dem Patienten.
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Dann bimmelt‘s wieder: „Nun geht‘s los!“
Der HP reckt sich und wird groß
und geht zu dem Patienten.
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Doch dieser ist, schon wieder mal,
ein Pharma-Mann und oben kahl
und keiner der Patienten.
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So sitzt er da, der arme Mann,
obwohl er doch soviel schon kann
ganz ohne die Patienten.
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Da klingelt es – „Wer kann‘s schon sein?“
sagt er und sieht in‘s Zimmer rein
– und sieht eine Patientin!
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Nun wird er hektisch „Gnäd‘ge Frau!
Das wird schon wieder, ganz genau!“
Sie folgt ihm, die Patientin
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in‘s große Sprechzimmer hinein
und klagt ihm ihre schlimme Pein.
„Am Bein!“ sagt die Patientin.
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„Da schwillt es auf, da schwillt es ab
und jedes Mal, da mach ich schlapp!“
so weint sie, die Patientin.
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Sie blickt ihn ziemlich kläglich an
und unser HP schreibt sodann
„Sulfur“ für die Patientin.
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Sie stehen auf, er führt sie raus
und sie geht ganz beglückt nach Haus
und strahlt nun, die Patientin.
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Die Nächsten brauchen auch viel Zeit,
bis sie zu diesem Weg bereit,
zur Praxis als Patienten.
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Doch als das erste Jahr vergangen,
die Spatzen von den Dächern sangen
„Geht zu ihm als Patienten!“
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