Vor undenkbar langer Zeit …
frei erzählt
Das Hohe Lied von Liebe und Schöpfung
Freie Edition 2011 Frei erzählt von Gisa auf der Suche nach dem Ursprung und den Gründen unseres Seins, beschrieben und bebildert aus alten Schriften und mütterlicher Weisheit Grafik: Gisa, Rakuna Copyright © 2011 by Allmutter & Gisa / Alraunen-Verlag wird bei privatem & allgemeinnützigen Gebrauch jedoch nicht geltend gemacht ♥ `•.¸.•´ ♥Vorwort
Dieses Buch ist geschrieben für uns alle, die wir nach der Herkunft und dem Sinn unseres Lebens fragen. Es will Antworten anbieten, die in unserer Zeit so schlecht zu finden sind, weil sie von Herr-Schaft und Dominanz überlagert wurden. Der Ur-Sprung unserer gelebten Wirklichkeit findet sich im Verborgenen, liest sich zwischen den Zeilen und will neu entdeckt werden.
Wie sind wir entstanden? Welche Schöpfung hat sich um uns bemüht und tut dies immer noch? Wo können wir uns anlehnen, wenn die Last des Tages unsere Schultern zu Boden drückt? Wonach sehnen wir uns?
Die Schöpfung muss weiblich sein, denn das ist es, was tief in unserem Herzen klingt, wenn Sehnsucht es füllt:
Allmutter, Mamaja… – viele Namen, eben die gütige AllEine, die uns in die Arme nimmt, uns tröstet und auf uns wartet, wenn sich unser Leben gerundet hat.
I. Ursprung und Wirklichkeit
1.1
Vor undenkbar langer Zeit, als es noch gar keine Zeit gab, schwebte SIE im unendlichen Raum, der noch kein Raum war. SIE war die Kraft, der Raum, die Zeit, die Weisheit, die Liebe und das Sein in aller Ewigkeit.
SIE spürte tief in sich hinein, fühlend, dass das ewige Sein einen Reiz brauchte, um IHRE Sinne und IHR Spüren zu füllen. SIE empfand, dass dort etwas war, was das Ganze, diese Symphonie allen Seins, in einzelnen Teilen ausmachte.
Doch eingebettet in die Ganzheit vermochte SIE diese Details nicht für sich zu betrachten. So schuf SIE einen begrenzten Raum und teilte sich in Wahrnehmung und Materie. Nun erkannte SIE die Vielfalt allen Seins, sich selbst durchflutend, in- und übereinander lagernd, ständig die Lage wechselnd, die Seinsform variierend.
„Halt still – ich will sehen, hören, fühlen, riechen, schmecken, in mich aufnehmen!“ – Der Raum stürzte in SIE zurück. Und wieder spürte SIE tief in sich … – „Noch einmal!“ schuf SIE erneut den begrenzten Raum und teilte sich wieder auf.
Teilchen tanzten um einen Mittelpunkt, pulsierend dehnten sie sich aus. Strahlend auf diesen Mittelpunkt zustrebend.
So gefiel SIE sich. „Alles sein, was ist, und sich doch in Einzelheiten zu zerlegen – das tut gut. Jetzt passiert etwas.“ SIE lächelte in heiterer, liebender Wärme.
„Ich bin, die ich bin. Doch ich gewinne, wenn ich mich in die Vielzahl begebe. Das gelingt, wenn ich als Allmutter in meine Ewigkeit die Endlichkeit einfüge.“
So tat Allmutter ihren ersten Atemzug, um sich mit sich selbst auszutauschen. So waren Kraft, Zeit und Raum geschaffen. Die Zeit begann ihren Weg und der Raum richtete sich nach ihr. Klangvoll breitete sich die Stille aus, licht erstrahlte die Dunkelheit und fruchtbar öffnete sich die Leere.
1.2
Allmutter genoss die Eindrücke und spürte die Tendenz ihres Seins, sich Form zu geben.
Von einem Augenblick zum anderen bestanden Dichte und Äther, Leichtigkeit und Schwere, verbunden in einem umfassenden Netz des Lebens.
1.3
Das Netz geriet in Schwingungen, denn in ihm tauschten sich die Stoffe aus, wechselten die Form und suchten nach einander, um in Verbindung zu bleiben. Hoffnung entstand und tastete um sich, Orientierung zu finden.
So erkannte Allmutter die Notwendigkeit und gebar Helligkeit und Dunkelheit aus ihrer heiligen Tiefe und schuf so Licht und Schatten.
1.4
Kraft strahlte aus der Fülle ihrer Mitte, wurde zum Strahl, auf dem Augenblicke zu Tagen, Jahren und Ewigkeiten anschwollen. Die Zeit floss von einer Sekunde zur nächsten.
So erfüllte sich aus Abend und Morgen das erste Mal Tag und Nacht.
2.1
Kraft, Zeit und Raum wirbelten durcheinander, durchzogen sich, stießen sich ab und stürzten wieder aufeinander zu, bis sie sich am Netz des Lebens orientierten. In einer Spirale formten sich Körper verschiedener Größe, während Allmutter begann, das Leben hervorzubringen.
Im göttlichen Augenblick der Zeit traten Sonnen, wandernde Sterne, Erde und Milchstraße in die Mitte der Gegenwart.
2.2
Mit ihrer Energie berührte Allmutter all die Gebilde, gab ihnen Richtung und Ziel, um in einem funkelnden Feuer der Freude zu erstrahlen. Schwingende Töne durchzogen die Universen, eine Kaskade des Glücks perlte durch die Schöpfung, Liebe hüllte die Wirklichkeit ein und göttliche Fülle brachte sie zum Pulsieren.
So tanzte Allmutter in dieser Symphonie ihres Allseins, schuf ihre Grundlagen, verband die Himmel miteinander und sang das Lied der Galaxien.
2.3
Sie formte Kraft ihrer Absicht ein Sternenband, wählte eine Sonne aus, umgab sie mit tanzenden Körpern und wob ihnen einen Teil ihres Lebens in die Existenz. Sie spürte sich als feurig, hart, kräftig, und doch zart; sie fühlte die schöpfende Liebe, die verbindende Harmonie, ordnende Spannung und ruhende Pole.
So entstand eine Erde, umgeben vom Mond, der die Nacht erstrahlen lässt, während die kraftvolle Sonne das Licht des Tages sendet.
2.4
Allmutter setzte Akzente, betonte mit jedem Wandelstern fruchtbare Eigenschaften, ordnete sie in der Nähe und Weite; so beschrieb sie mit diesem Meisterwerk die Grundlagen des Lebens und Wirkens ihrer schöpfenden Kraft.
„Begegnen wir uns als Partner – ergänzen wir uns. So können wir uns erfahren – in Liebe und Zuwendung.“
Und es wurde zum zweiten Mal Abend und Morgen, Tag und Nacht.
3.1
Sie, die alles Seiende, die Mutter aller Liebe und Zuwendung, verdichtete nun ihre Energie zu Luft und Feuer, Wasser und Erde.
Voller Heiterkeit und Zufriedenheit ordnete sie sich in den unendlichen Tiefen der Wahrnehmung, versetzte sich in die Intensität des Handelns, fühlte sich ein in die Macht der Gefühle und schuf die Basis ihrer Körperlichkeit.
Die Elemente wirbelten umeinander, verschmolzen zu einer Einheit und sendeten aus ihrer Mitte heraus die Strahlen der Glückseligkeit.
3.2
Nun wechselte Allmutter die Perspektive ihrer Wahrnehmung und tauchte ein in das Bewusstsein des Erdkernes. Gewaltige Kraft ruhte hier, darauf wartend das Leben zu gebären, harrend der Begeisterung sich zu entfalten.
Lächelnd dehnte Allmutter sich aus bis hinein in die Sphären des ewigen Wissens, um die besten Formen und idealen Akzente ihres Bewusstseins zu erreichen.
3.3
Sie schied die Elemente voneinander, trennte Wasser von Land und Land von Wasser. Sie ordnete sie so an, dass sie einander umschließen zu Inseln, Kontinenten, Teichen, Seen und Ozeanen.
In aller Mitte ruhte ihr strahlendes Herz, in Liebe und Harmonie, Geburt und Wachstum zu entzünden. Sie gab jedem Teilchen die Fähigkeit, aus sich heraus über ihr Wesen zu verfügen, sich zu gestalten und auszudehnen.
3.4
So wurde diese Erde Heimat göttlichen Lebens, Zuflucht göttlicher Hoffnungen und Wünsche, das Mutterland ihres Schaffens, Eizelle ihrer Entfaltung.
Abend und Morgen bildeten nun auf der Erde in Endlichkeit das dritte Mal Tag und Nacht.
4.1
Die Sonne strahlte am Himmel der Erde. Sie schickte die mütterliche Kraft, sich zu entfalten. Allmutter segnete die Zellen des Lebens, die eingebettet in den fruchtbaren Mutterschoß der Krume nun begannen, zu wachsen und sich auszudehnen.
Fruchtbar ist sie nun, die Erde, und sie hat die Kraft zu nähren und zu gebären.
4.2
Allmutter sandte ihre Kraft in die Tiefe der Erdfülle, in die Fruchtbarkeit der Wasser und in die wirbelnden Winde.
Sonne und Mond erstrahlten am Himmel und durchfluteten die Atmosphäre.
Hoffnung und Heiterkeit umspannten die Kugel, durchzogen jede Faser und erfüllten die Luft.
4.3
Algen und Pflanzen sprossen aus dem Grund. Blumen und Bäume erhoben sich in die Höhe. Gräser, Blätter und Blüten entfalteten ihre Schönheit, alle auf ihre Weise.
In üppiger Fülle durchrankten die Pflanzen alle Sphären schöpferischer Fruchtbarkeit. In leuchtenden Farben und strahlender Pracht breitete sich die Pflanzenwelt über die gesamte Welt aus.
4.4
Allmutter erspürte und formte, hegte und pflegte ihr Leben. Sie behütete und öffnete die Pforten zu einem immer größer werdenden Garten des Lebens.
So wurde aus Abend und Morgen in mütterlicher Weisheit ein viertes Mal Tag und Nacht.
5.1
Über diese Erde in ihrer Pracht und Vielfältigkeit ließ Allmutter ihren Blick schweifen. Sie fühlte ihr Werk von innen als einzelne Pflanze und sie betrachtete all die Fruchtbarkeit ihres Wirkens von außen.
Allmutter und Schöpfung strahlten im Licht der Anmut, Kraft und Schönheit.
5.2
In allen Ebenen bewegte sich Allmutter durch ihre Natur. Sie empfand, dass nun der gute Zeitpunkt eingetreten war, auch bewegtes Leben in diese Welt zu bringen.
So öffneten sich ihre Keimzellen, um das Dasein mit Tieren des Wassers und der Luft zu ergänzen. Sie schwang sich als Adler in die Höhe und tauchte als Delphin in die Tiefe. Sie spürte das Drehen und Taumeln, das Stürzen und Steigen, das Gleiten und Segeln. Sie genoss die Großzügigkeit des Raumes.
5.3
Während sie über die Erde glitt, belebte sie all die Flächen, die Hügel und Täler, die Senken und Höhen.
So schuf sie die Tiere des Landes, ein jedes die Nische füllend, die sich empfangend für sie geöffnet hatte.
5.4
Es fügten sich alle Tiere in die herrliche Schöpfung, um diese strahlende Erde zu beleben.
Allmutter blickte in die untergehende Sonne und so ward aus Abend und Morgen ein fünftes Mal Tag und Nacht.
6.1
Nun stand Allmutter vor der größten Aufgabe, die sich aus diesem Entwurf des Lebens ergab. „All meine Formen und Geschöpfe entsprechen meinen Hoffnungen und Wünschen. Doch lösen sie keine neuen Ereignisse aus. So will ich denn ein Wesen schaffen, als das ich diese Welt beleben und erfahren kann. Im Kleinen, weil das Große nur eine Sicht der Dinge ermöglicht und darstellt.“
Und sie formte eine Frau in der Jugend ihrer Jahre und nannte sie Lilith, die Jung-Frau.
6.2
„Nun gebäre im Kleinen, was ich im Großen geschaffen. Sei die Mutter aller Mütter, die Schöpferin aller Menschen. Heiße von nun an Eva, denn Eva ist die Mutter und Hüterin. Eva steht in der Blüte ihrer Jahre.“
Lächelnd erfüllte Eva Allmutters Wunsch mit vielen Töchtern ihrer Art.
6.3
„Um Dir das Leben zu erleichtern, gebe ich Dir einen Gefährten zur Seite. Rufe ihn Adam. Er sei Dir eine Stütze im Heim und der Bote in die Ferne.“
So setzte sich Eva mit all ihren Töchtern in den Kreis, Allmutters Schöpfung empfangend.
6.4
Allmutter segnete sie und sprach zu Eva: „Behütet diese Erde gut, denn sie ist die Grundlage eures Lebens. Bewahret sie und lebt in Güte und Liebe zusammen.
Du, Eva, werde zu Schechina, der Weisen. Trag weiter all dein Wissen zu deinen Töchtern, um die Erde zu einem blühenden Ort zu gestalten.“ So schloss sie mit Abend und Morgen ein sechstes Mal Tag und Nacht.
7.1
Damit vollendete Allmutter mit ihrer heiligen Kraft Himmel und Erde. Voll Liebe umfing sie ihre Schöpfung.
Sie tauchte ein in das strahlende Leben all ihrer Werke und umarmte sie mit liebendem Blick. Sie umhüllte sie mit Trost und Schutz und füllte sie mit tiefer Freude.
7.2
Sie ruhte diese Nacht und diesen Tag, ihrer Kraft vertrauend. Sie glitt durch alle Sphären und Ebenen, die dieser Schöpfung Halt und Form geben.
Ein gleichmäßiges Pulsieren lässt das Leben in harmonischer Schwingung erscheinen.
7.3
Freude und Tanz allen Seins breitet sich aus durch die Glückseligkeit Allmutters über ihre Schöpfung.
Der Reigen des Lebens erfreut die Schöpfung, behütet im Netz der Liebe.
7.4
So vollendete Allmutter in Liebe und Freude, Harmonie und Zuwendung das Werk ihrer Schöpfung
und erlebte ein siebtes Mal aus Abend und Morgen geboren diesen Tag und diese Nacht.
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Wie auch in der Bibel gibt es eine erste Version. Sie führt ein in die Thematik, fasst in weniger Worte, beschreibt in rhythmischer Form. Und sie symbolisiert in Bildern (Mandalas). Außerdem werden noch Lieder folgen, die helfen können, ein neues Weltbild in das eigene Sein zu integrieren – ein Weltbild, in dem wir alle in Augenhöhe leben und lieben können. Der Garten Yoni – wo alles begann. Meine geliebte Tochter – Lied Deine Gaben – Du bist, meine Tochter – Lied Das Leben entfalten – Lied Mein geliebter Sohn und Held – Lied