Gisa, 16. Sept. 2019
Meeresströmungen
Um die ozeanischen Wasserbewegungen zu verstehen, müssen wir uns die Corioliskraft deutlich machen. Sie bewegt durch die Erddrehung erst einmal die Luft, die dann aber auch die Wasser der Ozeane bewegt. Indem Wirbel entstehen (Gefälle wie bei Hoch- und Tiefdruckgebieten) strömt Wasser von Gebieten mit hoher Dichte zu solchen mit geringerer Dichte. Oder es folgt einem Temperaturgefälle. Während ein Teil des Wassers in den oberen Lagen nach Norden fließt, kommt es in unteren Lage wieder zurück in den Süden (vice versa, je nach Hemisphäre). So entstehen Oberflächenströmungen als auch Tiefenströmungen. Durch Auftrieb und Absinken der Wassermassen kommt es ebenfalls zur Strömungsbewegung.
Die aufsteigenden Wasser sind oft nährstoffreich (s. Südamerika, Pazifische Seite, Humboldt-Strom, oder der Benguela-Strom auf der westlichen Seite Südafrikas), weshalb sich dann dort viele Fische befinden. Die Oberflächenwasser fließen weiter, wie wir es beim Golfstrom beobachten können, und zurück in der Tiefe als Kanarenstrom, kalt und nährstoffreich.
Damit wird der Ozean zum globalen Wärmespeicher rund um die Erde und beeinflusst, wie uns mit dem Golfstrom geläufig ist, das Wetter in den Bereichen, wo er in die Nähe von Land gerät. Diese Strömungen sind der Speicher für 2-3 Petawatt (= Billiarden Watt). Dieselbe Menge Speicherkraft hat dann noch einmal die Luft, die für Ausgleich über Hoch- und Tiefdruckgebiete, Monsune und Passatwinde sorgt.
Karte der Meeresströmungen[1]
[1] Quelle: https://worldoceanreview.com/wor-1/klimasystem/grose-meeresstroemungen/2/
Eisige Zeiten werden warm
Während der Eiszeit, also bis vor ca. 12-15.000 Jahren, war die Landverteilung durch den niedrigen Meeresspiegel gänzlich anders. Wenn wir diesen um ca. 100 m senken, was dem Niveau der Eiszeit mindestens entspricht (evtl. bis 140 m), dann entstehen viele große Landbrücken, die Europa, Asien und Afrika verbinden. Auch der Weg nach Amerika ist damit im Norden fußläufig möglich.
Das Mittelmeer war ein großer Binnensee, vermutlich aus zwei Teilen bestehend; ebenso das Schwarze Meer. Eine Ostsee gab es noch nicht, da das skandinavische Eis die Wassermengen gebunden hatte und zum Teil die Gegend auch überdeckte. Eis drückt die Erdmassen dort, wo es ist, nach unten, so dass sich dort, wo kein Eis ist, die Erde anhebt. Ein doppelter Effekt, wenn es um den sog. „Meeresspiegel“ geht.
Unter diesen Bedingungen stellte sich das Klima anders dar, da der Golfstrom durch die Eisdecke des Nordpols schon viel früher drehte und als Kanarenstrom wieder nach Süden floss. Der Golfstrom kam etwa bis zum Norden Frankreichs, sehr viel wärmer versorgte er die französische Küste mit einem subtropischen Klima.
Dies können wir als Erklärung dafür annehmen, dass auch in Europa Tiere, die wir in heutiger Zeit nur als „afrikanisch“ (südlich) angesiedelt kennen, von den damaligen Menschen aus Knochen geschnitten oder an die Wände von Höhlen gemalt antreffen.
Diese Klima-Verhältnisse sorgten auch dafür, dass die Sahara grün und bewaldet war. Der „grüne Halbmond“ war Teil der gesamten grünen Fläche. Das Klima und die Wasserbindung durch die Eiskappen hatten aus dem Roten Meer einen langen Binnensee gemacht. Der Persische Golf existierte nicht, so dass Arabien und Asien als Landschaft ineinander übergingen. Dies erklärt auch die Wanderungen der Völker vor 5-7.000 Jahren, die keine problematischen Meere überwinden mussten, um andere mit Beginn des Patriarchates zu überfallen und zu unterjochen. Der Meeresspiegel stieg nur langsam an.
Mit dem Abschmelzen der Eisflächen veränderte sich sehr viel. Weniger Eis auf Landflächen bedeutet, dass diese nicht mehr von dem Eis nach unten gedrückt werden; sie werden sich anheben. Dies führt dazu, dass sich die Erdplatten anders verhalten und den Druckunterschied durch Bewegung und Verschub ausgleichen. So entstehen Vulkane und sehr viele Erdbeben.
Und ja: der Meeresspiegel steigt bis heute an; etwa 25 cm in 100 Jahren. Wobei auch hier die Messungen so eine Sache sind, denn der Mond zieht das Wasser an, was zu Ebbe und Flut führt. Wo wir nun Normal-Null ansetzen wollen, kann sehr schwankend sein. Das Absinken der tektonischen Platten findet ebenfalls statt; also bleibt auch hier NN fragwürdig. Genau genommen: wir haben keine präzise Ahnung. Der größte Teil besteht aus Annahmen.
Ätna
Da wir erst seit etwa 50 Jahren mit Plattentektonik und Veränderungen der Kontinente umgehen, ist sehr vieles von dem, was wir in Dokumentationen sehen, Spekulation. Das muss uns deutlich sein. Diese Theorien werden noch oft verworfen und von neuen ersetzt werden müssen, bis wir Näherungen an die wirkliche Vergangenheit bekommen. Es sind Narrative, mit denen wir wie bei einem Spielfilm die Abende füllen können.
Gletscher
Alles schmilzt!! – wirklich??
Temperaturen über dem Grönländischen Eis: Bei einer globalen 2°-Erhöhung haben wir im Sommer eine Temperatur von -13°C und im Winter von -38°C. Weder bei -13° noch bei -38° schmelzen Gletscher.
Bei der Erhöhung der Temperatur um 1°C verschiebt sich die Schneefallgrenze um 150m vertikal in der Höhe. Es fällt also am Berg 150m lang Regen, bevor daraus erst 150m weiter oben Schnee wird. Das heißt, ein Gletscher wird sich bei Temperaturerhöhung pro Grad um 150 Höhenmeter von der Gletscherzunge zurückziehen. Wenn jetzt „Ötzi“ und Baumstämme zum Vorschein kommen – und das tun sie –, dann bedeutet das, dass der Gletscher vor 100 und mehr Jahren bereits schon mal so „kurz“ war. Wenn der Gletscher auch in der Höhe schmilzt, so tut er das aufgrund der Sonneneinstrahlung (im Schatten schmilzt er nicht). Wenn ein Hannibal mit seinen Kriegselefanten über die Alpen wandern konnte, so war ihm das in der Römer-Warmzeit möglich, ohne Gletscher betreten zu müssen, auf denen die Elefanten ausgerutscht wären. Hannibal hat bei der Alpen-Querung nicht einen Elefanten verloren. Also lag da auch kein Eis.
Gletscher sind auf der Oberfläche verschmutzt. Das heißt, die Farbe zieht Wärme an (Weiß würde reflektieren). Wo Wärme aufgenommen wird, kann in der Sonneneinstrahlung der Gletscher schmelzen. Verschmutzungen kommen durch die Luft. Das kann nun industrieller Staub sein. Aber auch Vulkane geben erhebliche Mengen Staub ab. Insofern ist das nichts Neues für die Natur.
Eisberge
Seit Jahrmillionen brechen immer wieder Stücke von Gletschern ab und fallen in der Arktis / Antarktis ins Meer. Völlig unabhängig von einem Klimawandel. Solange es in der Arktis / Antarktis schneit, wird dieser Schnee zu Eis verdichtet, um dann Gletschereis genannt zu werden.
Das passiert immer wieder; vor allem, wenn von „hinten“ das Kontinental-Eis drückt. Es drückt, denn überall sonst, wo es kälter ist, vermehrt sich das Eis, weil die Witterung Wolken gegen die kontinentalen Berge drückt, die dort abschneien und damit neues Eis bilden. Eis fließt !!! – sehr langsam, aber es fließt wie Wasser, es ist gefrorenes Wasser! Und zwar gen Ozean, weil die Erde dort flacher wird, bis an die Küste („Schelf“). Dann auf den Ozean. Und dann bricht es irgendwann ab.
Gletschereis bricht nicht ab, weil da mit einem Mal 40°C wäre; dann würde es abschmelzen und sich als Sturzflut in den Ozean ergießen. Es bricht ab, weil es zu schwer ist, um weiterhin an der Gletscherzunge zu hängen und die Meeresströmung unten drunter weiterfließt und es mitnimmt. An der Antarktis ist das der Zircumpolarstrom, der rund um den Kontinent fließt, nur etwas unterbrochen an der Halbinsel gen Südamerika. Dort ist es deshalb auch immer etwas wärmer, was dann zu großen Gletscherabbrüchen führt.
Ich neige dazu, „Küchen“-Geographie, „Küchen“-Physik und auch „Küchen“-Homöopathie zu schildern. Das kann jeder selbst nachvollziehen.
Zum Beispiel (lt. Archimedes):
Nimm ein Whisky-Glas voll Wasser und leg noch ein paar Eisstücke rein. Mach einen Strich (Edding), wo der Wasserspiegel steht. Wenn das Eis geschmolzen ist (a la Gletscher), wirst Du feststellen, dass weniger Wasser im Glas ist als vorher. Noch keinem Whisky-Trinker ist das Glas nach dem Schmelzen des Eises übergelaufen. Auf die Überflutung durch klimakatastrophalen Meeresspiegel-Anstieg müssen wir dabei lange warten.
[1]https://www.facebook.com/tagesschau/photos/a.10151270623184407/10157680629359407/?type=3&theater&ifg=1
Fortsetzung: Inseln, die untergehen – Waldbrände – Statistik (DWD)