Meditation, Gisa.
Wenn Du möchtest, kannst Du diese Meditation auf
ein elektronisches Gerät sprechen und Dir
zur angemessen Zeit vorspielen.
Du stehst an einem weiten schönen Strand eines weiten blauen Meeres. Über Dir ein stahlblauer Himmel mit kleinen weißen Wölkchen, die im Wind dahinziehen. Das Meer rollt in kleinen Wellen an den Sand, der sich fast bis an den Horizont erstreckt. Auf jeder Welle sitzt ein kleines Schaumkrönchen. Es ist ein beruhigender, schöner und erfrischender Anblick.
Du fühlst dich wohl; ganz wohl und ausgeglichen. Das Plätschern des Wassers, das Säuseln der Luft, die frisch und angenehm um Dein Gesicht spielt, genießt du. Deshalb setzt du dich in den Sand, legst deinen Kopf in ein Kissen von Dünengras und schaust in den blauen Himmel, der sich über dir wölbt.
Ganz hoch oben fliegen einige Möwen und lassen sich im Wind treiben. Und in dir entsteht der Wunsch, gleich diesen Vögeln sich in die Luft zu erheben, um mit dem Wind zu spielen, sich treiben zu lassen, ein Teil des Windes zu werden.
Während du den Vögeln zuschaust, die über dir segeln, steuert eine kleine Wolke herunter und schieb sich unter deinen Körper.
„Du kannst fliegen!“ säuselt sie, „Du musst es nur wollen!“ So spürst du, dass dein Körper noch viel leichter wird, als er schon vorher war. Die kleine Wolke hilft dir und du erhebst dich in die Luft. Fast schwerelos treibst du im Wind.
Du genießt es. Es ist wunderbar, nur so dahinzusegeln. Weit streckst du deine Arme aus. Sie fühlen die Luft auf der Haut, die belebend und frisch an deinem Körper vorbeistreicht. Du atmest befreiend und tief ein und aus. Du seufzt, denn alles Belastende fällt von dir ab. Du wirst noch leichter und fühlst dich luftiger.
Wie kleine Funken treiben deine Sorgen und Nöte davon und verteilen sich im Flug der Wolken, wo sie wieder eins werden mit der Natur und der Schöpfung, aus der sie einmal gekommen sind. Nun bist du frei, deine Richtung zu wählen, das ist dir zutiefst bewusst.
Du schaust über die Landschaft, die sich unter dir erstreckt. Du erblickst das endloses Meer, einen wunderbaren Sandstrand, der in eine saftig-grüne Hügelkette mündet. Vereinzelt entdeckst du zierlich kleine Hütten, die von Baumgruppen umgeben sind, in die sie sich einzukuscheln scheinen. Irgendwo grasen ein paar Schafe.
Weiter hinten entdeckst du Pferde, die auf einer Lichtung stehen. Zwei davon jagen einander über die Wiese. Das eine steigt auf, das andere weicht geschickt aus, dann tauschen die beiden die Rollen und weiter geht die Jagd. An einem Bach kommen beide zum Stehen und stillen erst einmal ihren Durst, um dann wieder begeistert ihr Spiel fortzusetzen.
Hoch in den Wolken fliegst du weiter. Du merkst, dass du eben dorthin treibst, wohin du schaust. Du kannst dein Ziel bestimmen, indem du es ins Auge fasst und genau anschauen. Das gefällt dir. Du entdeckst im Binnenland einen hohen Berg. Dorthin möchtest du, denn dort scheint man eine gute Rundumsicht zu haben.
Also änderst du deine Flugrichtung und steuerst die Bergspitze an. Du entdeckst im Anflug, dass knapp unter der Spitze ein Plateau ist, auf dem du leicht landen kannst. Wie ein Adler schiebst du die Beine vor und setzt vorsichtig auf. Es ist, als hättest du so etwas schon immer gemacht. Es geht ganz leicht und du stehst auf einem granitharten Berg, der die ganze übrige Landschaft überragt.
Dort, wo die Plattform sich in den Berg schmiegt, stehen ein paar niedrige Büsche und Bäume. Zwischen ihnen befindet sich ein Felsen, der gleich einer Bank zum Ausruhen einlädt. Auf ihm sitzt ein alter Mann, der dich freundlich und einladend anlächelt. Und weil du ihn gut leiden kannst, setzt du dich zu ihm.
Du erzählst ihm, wie du hierhergekommen bist. Erzählst ihm von deinem Leben. Und er sagt dir, dass du ihm alle Fragen stellen kannst, die du ans Leben hast. Er würde versuchen, dir diese Fragen zu beantworten. Da du Vertrauen zu dem alten Mann hast, merkst du, dass er viel Erfahrung und viel Zuneigung zu dir hat – fast wie ein Vater, den du dir immer schon gewünscht hast – sprichst du mit ihm.
Du erzählst ihm all deine Sorgen, all deine Nöte. Du berichtest ihm von allen Schwierigkeiten, die du im Leben erfahren hast. Du erzählst ihm von deiner Krankheit, die du bei Tage mit dir herumträgst und die dich behindert. Du sprichst über deine Wut und deinen Zorn. Über deine Hoffnungen und Wünsche.
Der alte Mann hört dir geduldig zu. Manchmal lächelt er, als ob er all dies schon kennen würde. Aber es macht nichts, denn es tut so gut, diese Sorgen und Schwierigkeiten auszusprechen. Da zeigt der alte Mann auf einige Blumen, die überall blühen.
Dort siehst du, wie jedes Wort, das du aussprichst, wieder zu einem kleinen Funken wird, der durch die Luft schwebt. Der Funke wird zu einem strahlenden, goldgelben Licht, das freudig in den Kelch jeweils einer Blume eintaucht und mit ihr verschmilzt. Mit jedem Funken, jedem Licht beginnen die Blumen mehr und mehr zu strahlen. Du staunst, denn so etwas hast du noch nie gesehen.
Der alte Mann lächelt und spricht zu dir: „Jedes Deiner Worte ist reine Energie. Mit dieser Energie leben und gedeihen wir und auch alle Pflanzen. Das, was wir Menschen nicht mehr brauchen können, lassen wir los. Dann können die Pflanzen es einatmen und nutzen. Was aber die Pflanzen nicht mehr brauchen, atmen auch sie aus. Für die Menschen ist das erneuerte Energie, die sie wieder zu neuem Leben erwecken können.
So schaffst Du Dir jeden Tag eine neue Welt, ein neues Universum, einen neuen Körper, neue Gedanken und Gefühle. Und Du hast die Macht, all dies nach Deinem Willen neu zu gestalten. Ihr Menschen nennt das Wunder. Es ist das Wunder des Lebens. Es sind die Wunder, die jeden Tag passieren.
Das Leben ist etwas Wunderbares, denn es entsteht jeden Tag neu. Wenn Du glaubst, der neue Tag müsse ausschauen wie der alte, so wird es geschehen. Wenn Du hingegen glaubst, der neue Tag müsse auch ein neues Gesicht haben, so wird auch das geschehen.
So kannst Du jeden Tag neu für Dich nutzen. Du musst nur üben, wie Du das Alte geübt hast. Schaffe Dir jeden Traum ein neues Leben und Du wirst ein neues Leben erhalten. Du bist der Schöpfer Deines Lebens. Du bist der Künstler, der Farben und Formen zusammenfügt, wie Du es willst!“
(Pause)
— Staunend hast du ihm zugehört. Der alte Mann hat dir viel Neues erzählt, dass du bisher nicht gewusst hast. Er lächelt dich an. Da fasst du den Mut, ihn zu fragen, wer er denn sei, dass er das alles wüsste.
Er lächelt wieder: „Die Menschen nennen uns manchmal Engel oder Deva, Elfe oder Fee; ihr habt viele Namen. Aber wir sind reine Energie. Da euch diese Energie blenden würde, da ihr uns in unserer lichthaften Gestalt nicht sehen könntet, nehmen wir die Form an, die euch gefällt. Wir sind die Kraft, die mit euch zusammenarbeitet an einem großen Ganzen. An der Einheit, aus der alles besteht und die alles ist.
Du und ich – wir beide sind Teile dieses Ganzen und sind gleichzeitig auch das Ganze. Du und ich – wir arbeiten schon seit undenklichen Zeiten zusammen. Wir schöpfen die Welt, in der du lebst und aus der du lernst. Du und ich – wir lernen aus jedem Tag, werden jeden Moment reicher an Wissen und Erfahrung.
Du und ich – wir sind stark, sind liebevoll und sind ein Team, das alles erreichen kann, wenn wir beide es nur wollen. Ich kann dich geistig führen, wenn du das willst. Du kannst jede Minute und jede Sekunde auf mich zurückgreifen, denn dafür bin ich da. Ich freue mich, wenn ich dir helfen kann. Denn indem ich dir helfen kann, indem wir zusammenarbeiten, entwickle auch ich mich.
Du kannst mich nennen, wie du willst. Gib mir einen Namen, den nur du kennst. Dann kannst du mich immer rufen, kannst mir immer vertrauen, denn dann weiß ich um deine Wünsche und kann dir helfen.“
Nachdem er geendet hat, greift er in eine seiner Taschen und holt eine blaue Blume heraus. Er legt sie in deine offenen Hände und du spürst, dass von dieser blauen Blume eine strahlende Kraft ausgeht, die in deine Hände einfließt. Du spürst, wie alle Fasern deines Körpers diese Energie aufnehmen und ausgleichend über den ganzen Körper verteilen.
Währenddessen spricht der alte Mann weiter: „Diese Kraft senkst du nachher in deinem Heim in alle Pflanzen und Dinge, die dir wichtig sind. Dann kannst du immer wieder dort auftanken. Irgendwann kannst du diese Kraft über die ganze Natur verteilen und sie dort immer wieder holen, wenn du sie brauchst. Diese Kraft ist unerschöpflich. Sie umgibt dich jeden Moment deines Lebens. Nutze sie und genieße sie.“
Nachdem der alte Mann dies gesagt hat, lächelt er. Dann scheint er immer durchsichtiger zu werden, sein Körper beginnt zu strahlen. Er wird immer größer und beginnt in den Himmel, in den Felsen in die Pflanzen zu fließen. Ein kleiner Funke trennt sich von den anderen, wird weiß und erscheint als kleine Wolke, die nun wieder für die Rückreise zur Verfügung steht.
Du nimmst auf dieser Wolke Platz und erhebst dich in die Luft. Wieder streicht der Wind um deinen Körper, zupft im Haar und du fühlst dich wunderbar leicht und befreit. Unter dir taucht der Strand wieder auf, an dem du deine luftige Reise begonnen hast. Die kleine Wolke setzt dich vorsichtig im Sand ab. Zufrieden und glücklich schaust du dich um. Dein Herz ist gefüllt mit der Liebe zum Leben und zu dir.
(Pause)
~~~ Langsam findest Du wieder zu Dir und in den Tag zurück.
~~~ Du atmest ruhig und gelassen.
~~~ Du reckst Deine Glieder und entspannst wieder.
~~~ Du atmest noch einmal tief durch, lächelst und öffnest Deine Augen.
~~~ Du bist zurück im Hier und Jetzt.