Gisa, 19. 10. 2018
Wir haben seit ca. 5.000 Jahren ein Patriarchat. Das heißt, nicht „Männer“ sondern „Herrscher“ dirigieren den Ablauf der Dinge. Allerdings sind diese Herrscher in den meisten Fällen Männer, was es allen anderen Männern schwer macht, mit den Problemen umzugehen (als „Mini-Herrscher“); ebenso allen Frauen (als Sklavinnen).
Ein patriarchaler Aufbau sieht so aus:
Dieses Phänomen treffen wir gerade auch in der Politik an. Wir leben in einer repräsentativen Demokratie. Das heißt, das Volk wählt seine Volksvertreter und diese regieren. Theoretisch ein netter Ansatz, wenn die Politiker auch die Interessen des Volkes vertreten würden. Aber in diese Laufbahn als Politiker können sie nur eintreten, wenn sie bereit sind, den Interessen des „tiefen Staates“, also der herrschenden Schicht zu entsprechen. Wer das nicht macht, macht auch keine Karriere als Politiker. Er kann den Putz aus den Wänden kratzen oder protestieren, aber er wird kein Berufspolitiker. Wie sagte mal Neutze (Kabarettist)? „Wenn Du Dich nicht an die Grundlagen der CDU hältst, fliegst Du aus der SPD raus!“ Welche Partei wir wählen, ist also meist egal, denn sie funktionieren nach denselben Vorgaben. Nur die, die das noch nicht gelernt haben, könnten das anders machen.
Das Werkzeug der Politik sind Angst und Mangel. Damit lässt sich das Volk an die Grenze der Existenz treiben. Es lässt sich verhindern, dass jemand über die Gegebenheiten nachdenkt. Menschen versuchen zu funktionieren, um den täglichen Bedarf irgendwie sicherzustellen. Dabei missachten sie eigene Bedürfnisse und erschöpfen sich. Auf die Dauer stellt der Einzelne seine eigenen Ziele in den Raum und vergisst Freunde und Verwandte. Für die Herrscher ist das Ziel erreicht: sie haben das Volk gespalten. Nun weiß das Volk nicht mehr, dass alle zusammen stark sein können.
Soweit der Ist-Bestand.
Als Resultat können wir alle nun sagen, „nach mir die Sintflut“, oder wir entschließen uns, genau das zu machen, das die Herrscher am meisten fürchten: eine Einheit bilden.
Wenn wir all das betonen und betreiben, was Gemeinschaft darstellt; wenn wir uns alle gegenseitig unterstützen, uns gegenseitig helfen, uns gegenseitig Respekt und Achtung zollen, dann könnten wir das ändern. Immerhin sind diese Herrscher nur ein Bruchteil der Gesamtbevölkerung.
Wir könnten das Werkzeug verwenden, was Herrscher einsetzen, wenn sie Gegner unsichtbar machen: Ignoranz. Das Werkzeug ist bewährt, denn eben diese 5.000 Jahre sind Frauen erfolgreich ignoriert worden. Es ging schon los mit Aristoteles, der behauptete, dass Frauen das Ergebnis eines feuchten Südwindes seien; die wirkliche Schöpfungsabsicht sei immer ein Mann, denn nur Männer seien Menschen.
Wir erlauben uns nur noch konstruktive Kritik, also aufbauende Vorschläge. Diese Kritik betrifft unser eigenes Handeln, wenn wir Ziele anstreben. Mit dieser Kritik können wir Verbesserungen erreichen. Muffeln und Mosern der Gegner ignorieren wir. Schon deshalb, weil uns das all die Zeit und Kraft kostet, die eigenen Ziele zu erreichen.
Anwendbar ist diese Möglichkeit auf das gesamte Leben. Nehmen wir als Beispiel die Heilkunde.
Hier spaltet (!) sich der gesamte Bereich in zwei Sektoren: a) Schulmedizin, also das, was an der Universität gelehrt und von der Industrie finanziert wird, b) die Naturheilkunde und die ganzheitlichen Verfahren wie Akupunktur und Homöopathie.
Schulmedizin interessiert sich für Umsätze und Gewinnmaximierung. Das Ziel des gesunden Patienten fällt unter die zweite Gruppe. Sie bilden die gesunde Alternative, denn eben diese Gesundheit streben sie an.
Alternative Heilkunde funktioniert dann, wenn das Ziel Gesundheit ist. Gesund sind wir dann, wenn wir darauf verzichtet, uns in „Mann“ und „Frau“ als Gegner aufzuspalten. Hier ist die erste Gesamtheit zu sehen. Sicherlich werde ich einen Mann anders behandeln als eine Frau. Aber ich muss sowohl im Mann als auch in der Frau diese Gesamtheit erkennen. Beide haben von beiden vieles.
Diese Heilkunde kann in dem meisten Fällen auf „Spezialisten“ verzichten, die nur ihr Fachgebiet und sonst nichts am Horizont erkennen können. Vielleicht kann nicht jeder alles, aber wir wissen, wie es erreichbar ist. Diese Heilkunde ist Wissen aus dem Volk, aus der Tradition, kein Geheimwissen. Also bringen wir es möglichst vielen Leuten bei, denn das erhält die persönliche Selbständigkeit und die Fähigkeit, frei von den oben beschriebenen Zwängen und Ängsten zu handeln.
Wir lernen, angstfrei die Alternative zu leben und anzubieten. Sprachlich umschiffen wir „Heilung“ (wegen des juristisch verfolgbaren Heil-Versprechen, dass die Allopathie nicht brauchen kann, schließlich will sie gar nicht heilen). Wir zeigen, wie der Rücken gerade getragen wird, denn ein gerader Rücken ist die Grundlage eines gut funktionierenden Körpers. Wir coachen unsere Patient*innen, damit sie eigene Wege finden können, sich selbst zu entfalten.
Wir tauschen für uns selbst die Wörter „soll, muss…“ gegen „ich werde, will“, da wir bei uns selbst den Anfang machen.
Wir distanzieren uns von „Diagnose“, denn diese wird gehandelt wie ein Besitz und entsprechend beschützt. Das ist sehr wichtig, denn in einer Herrscher-Gesellschaft geht es immer um Besitz. „Wenn ich sonst schon nichts habe, dann haben ich wenigstens einen Morbus Crohn!“, was mir Bedeutung verleiht. Also weit weg von Diagnosen hin zu Beschwerden. Beschwerden, also das was schwer wiegt, können wir als Last abwerfen.
Wir distanzieren uns von „Lehren“, die oft genug leer sind. „…logie“ bedeutet Lehre/Leere. Hier gibt es wenig bis noch weniger gesichertes Wissen. Das meiste sind Postulate, denen jedes Fundament fehlt (Infektionslehre, Evolutionslehre, Gen-Theorie…). Theorien sind Denkmodelle in einem abgeschotteten Raum. Sie sind in heutiger Zeit gerne Computer-Modelle und haben mit der gelebten Wirklichkeit wenig zu tun. Solche Computer-Modelle werden oft zur Angst aufgebauscht („Klimakatastrophe“) und damit zum Spaltungswerkzeug.
Die Digitalisierung unseres Wissens und unserer Möglichkeiten hat zwei Seiten: a) sie belastet unser Leben, weil sie unsere Wahrnehmung überfordern kann. b) Sie erweitert unsere Möglichkeiten, weil wir uns vernetzen können. Das wir sie weder abschaffen wollen noch können, sollten wir die Möglichkeiten erweitern.
Als vernetzte Homöopath*innen können und werden wir unser Wissen teilen und wie mit der Gießkanne über die Welt ausbreiten.
Das ist unsere mögliche Zukunft. Genau an dieser werden wir festhalten. Genau auf diese werden wir zusteuern. Alles andere können wir ignorieren. Die Methode ist bewährt.