Gisa, 31. Mai 2017
Ich sehe ständig in Facebook Menschen aus vollem Herzen gegen etwas protestieren. Wahrscheinlich nicht nur aus ihrer Sicht völlig berechtigt. Doch was erreichen wir damit?
So ein Protest besteht meist aus Bildern, die einen Missstand verdeutlichen sollen, bei Tierquälerei sind dies gequälte Tiere. Bei Menschen gequälte Menschen…
Bilder sprechen unser Unterbewusstsein an. Dieses nimmt die Bilder auf. Nun stellen wir uns einfach einmal vor, dass das Unterbewusstsein sie auf einer anderen Ebene weitergibt. Was werden wir damit erreichen?
Ist es nicht so, dass das, was wir damit abschaffen wollen, verstärkt wird? Dass das, was wir aus der Welt schaffen wollen, in die weite Welt getragen wird?
Dies ist sehr gut möglich, denn die selbst erfüllende Prophezeiung funktioniert genau so! Ich stelle mir vor, was ich mir wünsche, pinne es an das Firmament (oder die Pappe in Orange) und kann damit rechnen, dass sich die nächsten Tage speziell auf meinen Wunsch konzentrieren. Oft genug wird er auch umgesetzt und erscheint handfest in der Wirklichkeit.
Üble Bilder, die wir einsetzen, die Welt zu ändern, sind die Bilder, die genau gegenteilig wirksam werden. Damit entspricht dies auch dem physikalischen Lehrsatz:
Die Kraft, die ich einsetze, um etwas zu erreichen,
ist die Kraft, die gegen mich selbst wirksam wird.
Glaubst Du nicht? Na, dann nimm mal den Daumen Deiner rechten Hand und drück mit ihm eine Delle in die Tischplatte aus Marmor. – Den Marmor lässt das kalt und Dein Daumen tut weh. Dumm gelaufen.
Wir wollen unsere Welt eigentlich verbessern. Nun, dann denken wir am besten darüber nach, was „besser“ ist und kleiden es in Bilder. Diese Bilder suchen wir und posten sie immer wieder an unsere Chronik. Oder wir drucken sie aus und kleben sie auf die gerühmte Pappe in Orange, die gut sichtbar an der Wand hängt.
Kannst Du das nachvollziehen?
Wünsche können nur dann wahr werden, wenn wir ihnen den geistigen und bildhaften Raum geben, den sie benötigen. Sie finden nur dann den Weg, wenn wir sie rufen und für sie einen Platz in unserem Herzen einräumen. Einen Platz, der nun erfüllt ist von Liebe, Freude und Vertrauen.
Vorher machen wir noch mal schnell sauber: Wir kehren unser schlechtes Gewissen raus; wir räumen unsere Dogmen ab; wir verprügeln noch mal das Sofakissen, damit Wut und Zorn einen Weg aus uns herausfinden. Wir beerdigen Neid und Missgunst. Und stellen uns in den Wind, damit all unsere Ängste davonfliegen können.
Dann haben wir innerlich den notwendigen Platz geschaffen. Und wir machen das, was wir früher einmal „ Arbeit und Pflicht“ genannt haben:
In der Mitte der Wochen = Mittwoch kehren wir unsere innere Wohnung. Schrei(b)en die Wut raus und lassen die letzten Tränen laufen.
Am Tag des Donners = Donnerstag entwerfen wir laut und freudig die neue Welt, suchen uns die Bilder zusammen und pinnen das erstmal an die FB-Wand. Dann tanzen wir erfreut um diese gelungene Tat.
Am Tag der Freiheit = Freitag haben wir wirklich einfach frei und die Zeit, uns zu freuen, zu planen, ein bisschen Urlaub zu machen, damit wir die beiden nächsten Tage noch viel mehr Bilder und sinnvolle Sätze für uns finden.
Am Tag des Mondes = Montag bitten wir den Helfer der Natur, unser Wünschen wieder und wieder durch die Nacht zu tragen.
Dann dienen wir am Dienstag unseren Hoffnungen, formulieren unsere eigenen Bedürfnisse und machen in der folgenden Wochenmitte weiter: neue Bilder, neue Vorstellungen, neue… → ja eine neue Welt.
Genau das machen wir jeden Tag, jede Woche und jedes Jahr, unser Leben lang. Wir füllen die Welt mit Liebe, mit Freude und mit Vertrauen.
Diese Seite teilen, denn was um die Welt gehen kann, wird uns glücklich machen.