Geistige Pest – „genetisch“

Gisa, 7. Mai 2017

„Das ist genetisch bedingt“ hat Einzug in das menschliche Leben gehalten. Es ist dieselbe Aussage, die vor Darwin bestand, es klingt nur anders. Damals hieß es, es sei „göttlich / schöpferisch“ bedingt. Mit der Behauptung, Gene seien bestimmend, ist derselbe alte Schöpfungsmythos wie in der Religion in die Welt gesetzt worden. Nur dass dieser jetzt als Rechtfertigung für „survival of the fittest“ (Überleben der Stärksten) dient.

Mit der Evolutions-Hypothese als Grundlage aller Wissenschaft wird eine Rechtfertigung für jeden Krieg, jeden Reichtum und jede Gewaltausübung geschaffen. Der Arme und der Kranke sind selber schuld, wenn sie arm und krank sind; dann werden sie eben nicht überleben, denn „die Evolution“ arbeitet ja nur mit den Stärksten zusammen, damit sie ihr „Erbgut“ weitergeben können.

Die Evolutions-Hypothese sollte die Möglichkeit erschaffen, sich von einem esoterischen Gott zu befreien. Das passte vor 140 Jahren ganz gut in das gesellschaftliche Weltbild. Man war der Moralapostel der Religionen müde geworden. Tatsächlich aber hat man nur die Begriffe ausgetauscht, denn das unverstandene schöpferische Prinzip erhielt einen neuen Begriff, jedoch keine neue Erkenntnis.

Die Evolutions-Hypothese ist eine geistige Pest, die das Denken verseucht. Die Wirkung besteht darin, uns zum Opfer unserer Gene zu machen, die bestimmend für unser Leben seien.

Wenn unter zwei Hirschen während der Brunft ein Kampf über das Weitertragen der Gene ausgetragen würde, dann würde dies bei den Hirschen die Kenntnis der Gene voraussetzen. Dann vertreibt der Stärkere den Schwächeren nicht etwa, weil er Lust auf Sex hat sondern ein schöpferisches Anliegen. Irgendwann aber, trotz solch hervorragender Gene, wird der stärkere Hirsch abtreten müssen und der schwächere aus den früheren Kämpfen würde gewinnen, während seine Gene sich überhaupt nicht verändert hätten. Eigentlich sollte uns an diesem Beispiel auffallen, dass diese Arbeitshypothese nicht haltbar ist.

Aber einverstanden, es reicht noch nicht. Nehmen wir also ein anderes Beispiel. Als der erste Fisch das Land „betrat“, muss er tot umgefallen sein, denn er hat Kiemen, die nur im Wasser funktionieren. Er wird auch nicht seinen Kopf herausgestreckt haben, um zu erkennen, dass die „Luft etwas dünn“ oberhalb ist, um sich dann – zurück im Wasser – eine Lunge auszudenken. Wenn also ein Schlammspringer existiert, dann dankt er das nicht seiner Erfindungsgabe.

Doch von dieser klaren Erkenntnis völlig unabhängig behaupten Wissenschaftler weiterhin, die „Evolution“ des Fisches habe das möglich gemacht. Es wird auch von allen wissenschaftlichen Fakultäten übernommen. Gut trainiert in „Gott-Denken“ scheint es den Herren nicht aufzufallen, dass sie den Jahrhunderte alten Schöpfungsmythos mit neuen Vokabeln wiederbelebt haben.

Das ist das Ansteckungspotential dieser geistigen Pest, denn sie bedingt auch einen erheblichen Teil der Heilkunde – auch unter den Homöopathen, die sich auf „hereditär[1]“, also auf ererbte Krankheit berufen.

Selbstverständlich „beerben“ wir unsere Vorfahren. Wir lernen bei ihnen Verhalten und Anpassung. Wir sind uns dieses Umstandes nicht bewusst. Aber mangelndes Bewusstsein für Vorgänge ist keine Begründung für „Eingeboren-Sein“. Es heißt nur, dass wir uns nicht darüber im Klaren sind, wie umfassend unser Clan von der ersten Stunde an auf uns gewirkt hat. Genau dieses Verhalten werden wir weitergeben, wenn wir es in unserem Sinne nicht verbessern können.

Wir haben etwas in die Wiege gelegt bekommen – von unseren Ahninnen. Wir sind Spross dieser Gruppe, nicht das Opfer irgendwelcher Gene. Je mehr Bewusstsein für unsere Herkunft in uns wächst, desto besser können wir mit unserem Leben umgehen. Bewusstsein zu haben, ist genetisch. Aber nichts legt uns damit fest. Das ist die Gabe der Schöpfung.

Falsch zu denken und zu fühlen, macht krank – nicht die Gene.

 

Mit diesem Darwinismus und seiner Evolutionshypothese hat sich auch ein Missbrauch der Sprache eingeschlichen. Neuerdings wird ständig von „noch extremer“ gesprochen. Das englische Wort „fit“ (stark, passend) ist auch durch Darwin gesteigert worden zu „fittest“. Entweder passt ein Schlüssel oder er passt nicht. Die Steigerungsform (Superlativ) ist sinnlos. Aber in heutigen Dokumentationen wird häufig von „extrem“ und „noch extremer“ gesprochen. Wissenschaftsdokus brauchen ständig „den höchsten, breitesten, umfangreichsten Berg / Ozean / Gletscher…“ auf Erden. Es scheint so, als ob andernfalls der Bericht nichts wert wäre. Die Gedanken-Pest greift um sich.

Hier ist interessant, wem diese Vorstellung dient. Welche gesellschaftliche Einstellung herrscht, dass sich eine so sinnlose Arbeitshypothese halten kann? Vermutlich ist sie eine perfekte Begründung für theoretische Kämpfer und Profiteure, die vom Schreibtisch aus (wie schon Darwin) über den „Kampf ums Überleben“ (survival of the fittest) sprechen, damit niemand den Irrwitz erkennt, mit dem diese Profiteure die Mehrung ihres Besitzes rechtfertigen. Darwins „der Krieg ist der Vater aller Dinge“ scheint aus dieser Perspektive eine „genetische“ Grundlage für das Leben und damit hinzunehmen zu sein.

Um wirklich zu überleben, werden wir zu den Mitteln und Wegen zurückfinden müssen, die wir bei der Natur / Schöpfung / Erde beobachten können:

Zu gegenseitiger Hilfe und Unterstützung

___________________

[1] hereditär = ererbt, erblich, angestammt, eingeboren, vererbt, vererbbar, von Geburt her

Lies auch hier

Dieser Beitrag wurde unter Allgemein, Gesellschaft, Philosophische Gedanken, Religion und Gesellschaft veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.