Die Priesterin fühlte, wie die Arme der Himmelsmutter sich schützend um sie legten.
„Aber Mutter, was ist Dunkelheit?“
Lächelnd antwortete die Göttin: „Du schläfst doch auch nachts, nicht am Tage. Dann ist es dunkel und Dein Geist kommt zur Ruhe, während Dein Körper entspannt.
In der Dunkelheit kannst Du Dich erholen. Dein Gemüt und Deine Seele jedoch sind wach, so dass Du Dich auf Deine anderen Sinne einlassen kannst.
In meinen Armen kannst Du nun weit über die täglichen Ereignisse hinaus diese Sinne ausstrecken. Du erkennst uns als gesamte Schöpfung. Du fühlst die Kraft des Seins durch Dich hindurchfluten. All das stärkt Dich und gibt Dir Frieden.
Dunkelheit ist mein mütterlicher Schoß, der Dich täglich neu gebiert und mit allem versieht, was Du zum Leben in Körper und Geist brauchst.“
Die Priesterin sank immer tiefer in die mütterlichen Arme, während sie sich erhoben und schwebend durch das Leben glitten.