Was ist Spiritualität?

Ich denke, Spiritualität ist das Resultat der Annahme, es fände sich ein Gott und damit die Schöpfung außerhalb unseres Seins.

Wir versuchen, mit Denken und Abgehoben-Sein das zu erreichen, was uns nach dem Leben versprochenerweise erwarten soll: das Paradies. Da wir ungeduldig sind, soll das möglichst schon vor unserem Tod am Horizont aufleuchten.

Ich vermute, der Tod macht uns so viel Angst, dass wir schon hier und jetzt solche abgehobenen Erlebnisse haben wollen, um die unbekannte Zukunft einschätzen zu können. Wir recken uns nach Licht, weil wir das für den göttlichen Funken halten. Wir errechnen Lichtgeschwindigkeit und Atome, um möglichst schnell göttlich genug zu sein, damit uns die Hölle erspart bleibt, die uns mit der Erbsünde zu erwarten scheint.

In dieser Sphäre von Energie und Licht sollen uns die Licht-Engel erwarten (Metatron, Gabriel, Michael, Ariel, Uriel [alles El = Gott] etc. ). Hierbei ist uns eines nicht aufgefallen: Wir leben mit den Füßen auf Mutter Erde, von der wir ein Teil sind. Nach allen handfesten Erfahrungen kehren wir auch in diese Erde so oder so zurück. Unser Dasein ist also auf die Erde fokussiert, nicht auf einen Stern jenseits des Urknalls.

Die Zusammensetzung unseres Körpers mag physikalisch betrachtet aus Atomen und diese wiederum aus Energie bestehen. Unser Kommunikationskonzept, das wir im körperlichen Leben verfügbar haben, unterhält sich jedoch nur mit materiellen anderen Lebewesen.

Um diesen Körper innerhalb der Gemeinschaft des Lebens gut nutzen zu können, haben wir Sinne, die exakt auf körperliche Wahrnehmung ausgerichtet sind. Dazu drei Gehirne, die uns auf unterschiedlichen Ebenen des Seins den Austausch erlauben. Dass Licht unbestritten günstig ist, um die Sehfähigkeit zu nutzen, braucht nicht betont zu werden. Dasselbe gilt für Schall, den wir mit unseren Ohren wahrnehmen können und auch müssen, um uns vor Gefahren schützen zu können. Ebenso sind Tast- und Geschmackssinn sowie das Riechvermögen äußerst nützlich.

Mit dem Geschenk unseres Denk- und Dankvermögens können wir uns in das, was unsere Sinne wahrnehmen, hineinfühlen und mit gemachten Erfahrungen vergleichen. Dabei ist unser Sinn für Signaturen äußerst hilfreich. Schon wenige Informationen reichen, um das Wahrgenommene zuzuordnen. So können wir Warnfarben in der Natur berücksichtigen, wenn wir uns ernähren. Warngeräusche ebenso wie –gerüche sind ebenfalls lebenserhaltend.

Unser Leben ist also auf das Hier und Jetzt ausgerichtet. Dafür sind wir mit unserem Körper ausgerüstet. Spiritualität, die uns aus diesem Leben hinauskatapultiert,  erscheint mir hingegen gefährlich. Sie behindert uns, wenn wir für alle Abläufe in unserer Umgebung offen sein wollen. Sie hindert uns auch daran, das gerade aktuelle Leben als Freude wahrzunehmen. Unsere Aufmerksamkeit hat sich in eine andere Dimension verflüchtigt.

Was uns damit bleibt, sind die Ängste, die sich uns aufgedrängt haben. Diese Ängste, die der Anlass für unser Grübeln war, das wir Spiritualität nennen. Wir hoffen, das Zaubern zu lernen, um die Welt anders zu gestalten, statt aufmerksam und solide auf unsere Möglichkeiten und eine bessere Sichtweise zurückzugreifen.

Mit der Absicht der Spiritualität treffen wir die Entscheidung, entwurzelt im Hier und Jetzt zu existieren. Dies macht vermutlich krank, denn es spaltet Teile unserer Lebensfähigkeit ab, die der hier nützlichen Kreativität dienen könnten.

spiritualitaet

Resultat:
Spiritualität ist die Verlagerung des Lebens in eine Sphäre, in der nur unsere Ängste, nicht aber unser Dasein zuhause ist.

Ängste sind eine Entscheidung als Produkt unserer Gedanken. Gefahren sind echt, aber unsere Reaktion darauf könnte auch aus Mut und Lust am Leben bestehen.

Gisa, Dez. 2016

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Zusatz:
Ich halte diese Spiritualität für eine patriarchale Erfindung, sie datiert aus Religionen. Da wir heutzutage aber nicht mehr so recht an Gott glauben wollen, denn die Naturwissenschaften beweisen uns einen unendlichen, aber erklärbaren Kosmos (und die Gene haben wir auch gefunden als Handschrift der Schöpfung), brauchen wir etwas, was uns schwächt, denn nur Schwache sind gute Sklaven des Systems. Wer mit zusammengeschlagenen Beinen im Meditationssitz rumhockt, hat den Bodenkontakt verloren. Yoga ist prima, wenn er den Zusammenhalt von Körper, Geist und Seele sicherstellt. Aber das entgleiten in „höhere Sphären“ kann uns ganz schon schwächen.

Resultat:
Philosophie ist der Versuch, das Patriarchat zu reparieren. Lebensweisheit kommt aus dem Herzen und ist uns eingeboren.

 – Wenn wir hinhören, erklingt in uns das Lied der Liebe… –

Mütter leben auf dem Boden der Tatsachen / Erde / Gaia – Patriarchaten schicken uns ins Universum, ins Licht – um das zu suchen, was hier auf der Erde zu finden ist: die Hoffnung.

Die Bilder des Lebens finden sich überall – in den Wolken als Schäfchen, am Horizont als Silhouette, in der Natur als Zeichen des Lebens.

Werde selbständig – heile Dich selbst!
Lass das wichtigste Gehirn sprechen, das Du hast – Dein Herz
Die wohltuenden Gedanken sind die, die DANKEN.

herz

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