Vulkanausbruch und Folgen

Autor: Gisa
Dies ist die Fortsetzung von Seuchen und Vulkane

Was kann passieren, wenn ein Vulkan ausgebrochen ist?

Wichtig sind diese Informationen, da speziell auch Krankheiten sich darüber definieren lassen, während wir auf „Seuche“ und „Ansteckung“ verzichten können.

So schön er aussieht – aber so ein See ist hochgiftig! – Yellowstone, Gisa 2010

Erdbeben

Da Vulkantätigkeit immer auch in geotektonisch aktiven Bereichen auftritt, müssen wir damit rechnen, dass Kraft des entstandenen hohen Drucks sich die Erdplatten zueinander verschieben.

Hangrutsch und Flankenbruch

An steilen Hängen können ganze Teile des aktiven Vulkans abrutschen und die darunter liegenden Gegenden verschütten.

Lahar

An einer Vulkanflanke gerät Geröll in Bewegung. Da dies auch Wasser in der Vermengung voraussetzt, rauscht Wasser in Verbund mit dem Geröll den Berg hinunter. Auch dies verschüttet die darunter liegende Gegend.

Tsunami

Hier finden die Eruptionen bzw. Erdbewegungen unter Wasser statt und bewegen damit Wassermassen vom Zentrum weg. Oder Hang­rutschungen gelangen unter Wasser und schieben so eine Wassermasse vor sich her, die dann als hohe Welle an das nächste Ufer prallt und es überflutet.

Waldbrand

Lavaströme können ebenso wie die pyroklastischen Ströme Waldbrände entfachen. Hierbei hat der Brand oft größere Zerstörung im Gefolge als der Strom.

Glut- und Aschewolken

Lokale Auswirkungen

Glut und Asche bildet Wolken, in denen sich das auch in der Luft vorhandene Wasser verdichtet und damit abregnet. Ein Teil der Glut sowie der Asche kann auch schon vorher auf die Erde zurückfallen. Der Druck auf dem Gelände kann so groß werden, dass Dächer eingedrückt und Bäume umgeknickt werden, wenn sie dem Gewicht der Massen nicht mehr standhalten.

Überregionale Auswirkungen

Die mit dem Wind in alle Welt getragenen Aschewolken, die auch mit Gasen versetzt sind, können weltweit, je nach Größe des Ausbruchs, das Klima verändern. So ist im Mittelalter die sog. „kleine Eiszeit“ entstanden.

Hier kommen vor allem die nun sehr verstärkte Wolkenbildung zum Tragen, denn sie kann die Temperatur des gesamten Jahres (auch vieler Jahre) rapide und erheblich absenken, so dass es zu Frost im Sommer kommen kann – auch in subtropischen und tropischen Bereichen.

Die in den Wolken vorhandenen Gase können schädigend auf die Umwelt wirken und die Nahrungskette vergiften. Imposante Beispiele dafür waren die Ausbrüche zweier indonesischer Vulkane im 19. Jahrhundert. In Folge der Tambora Eruption im Jahr 1815 fiel im nächsten Jahr der Sommer aus. 1883 produzierte der Krakatau eine Aerosolwolke, die um die ganze Welt ging und einen drei bis vier Jahre anhaltenden “Vulkanischen Winter” nach sich zog. Die Folge waren Hungersnöte; aber auch optisch spektakuläre, sehr farbintensive Sonnenuntergänge, die in der Kunst festgehalten wurden.

Flugverkehr kann durch Aschewolken unmöglich werden.

Speziell die freigesetzten Gase:

Schwefeldioxid

Mitverursacher für das Waldsterben[1].

SO2 wird in der Luft teilweise zu SO3 oxidiert, so dass im Regen ein Gemisch aus schwefliger Säure (H2SO3) und Schwefelsäure (H2SO4) vorliegt. Diese Säuren sind Bestandteile des „Sauren Regens“, der neben anderen Säuren, vor allem Salpetersäure enthält. Der Saure Regen führt zu einer Versauerung von Böden und Gewässern und schädigt langfristig die Waldregionen. SO2 ist ein wasserlösliches Reizgas. Beim Menschen führen erhöhte SO2 -Konzentrationen zu Reizungen der Haut und der Schleimhäute sowie zu Kopfschmerzen und Erbrechen. Besonders gefährdet sind Personen mit Atemwegserkrankungen. SO2 schädigt aber auch Pflanzen, die durch seine Einwirkung verkümmern.

Die Wirkung des Reizgases besteht in Rötung, Schwellung und verstärkter Sekretion der feuchten Schleimhäute von Augen und oberen Luftwegen. In extremen Fällen gehen Zellen zugrunde (Zellnekrosen). SO2 wirkt auf die Schleimhäute des Nasen-Rachen-Raumes, des Bronchialsystems und der Augen (VDI 2310, 1984, Bl. 11). Bevorzugter Angriffsort von SO2 sind die Bronchien.

Die starke Reizwirkung des SO2 auf die Luftwege ist durch die im feuchten Milieu sich ausbildende schweflige Säure zu erklären. Infolge Kontraktion der Bronchialmuskulatur verengen sich die Atemwege. Dadurch nimmt der Atemwegswiderstand zu, und die Atemfunktion wird nachteilig verändert. In die Tiefe der Atemwege gelangen jedoch ungehindert das an Feinstaub adsorbierte SO2 und Schwefelsäure-Aerosole.

Asthmatiker reagieren empfindlich auf ansteigende Konzentrationen. Ähnliches gilt für Kleinkinder. Für sie ist die SO2-Belastung der Luft Mitursache für die in den Wintermonaten besonders häufig auftretende Bronchitis. Ein dosisabhängiger Zusammenhang zwischen der SO2-dominierten Luftverschmutzung und akuten Atemwegsinfektionen gilt als sicher.

 

Direkt wirkt Sulfur ätzend und ist giftig. Es reizt alle Schleimhäute, speziell der Atemwege und der Augen. Ansonsten kann Schwefel den gesamten Stoffwechsel so nachhaltig stören, dass der Körper darauf schwer erkrankt reagiert. Es zerstört Vitamin B1 und Biotin. Zusammen mit Kupfer bildet es eine unlösbare Verbindung mit Molybdan = Kupfermangel.

  • Blutzirkulation, venöses System, einschl. Pfortadersystem
  • Verdauungsorgane – Leber, Magen, Dünn- und Dickdarm; insbesondere Rektum
  • Haut – insbesondere Hautfalten und Fußsohlen
  • Schleim- und seröse Häute – des Magendarmkanals, der Bronchien sowie des Rippen- und Bauchfells
  • Retikulo-endotheliales System – insbesondere bei nicht vollständig abgelaufenen immunologischen Prozessen im Rahmen einer Infektion und Folgezuständen durchgemachter akuter Erkrankungen
  • Gelenke
  • Drüsen

Dieser Umfang zeigt, dass die meist im Gefolge von Vulkanausbrüchen auftretenden Seuchen ihre Basis sehr wohl in diesem Ereignis finden können.

Kohlendioxid und -monoxid

  • Beschwerden mit Brennen, Kribbeln, Jucken, Taubheitsgefühlen
  • sehr starke Erschöpfung mit Müdigkeit
  • Krämpfe; Kollaps
  • kalter, klebriger Schweiß
  • Destruktive Prozesse
  • Geschwüre
  • Lähmungen
  • Sepsis
  • Zittert vor Schwäche
  • Starke Schweißbildung
  • Diabetes

Kohlendioxid (CO2)

Die CO2-Empfindlichkeit des Menschen ist sehr verschieden. Gesundheitsstörungen (Kopfschmerzen, Ohrensausen, Herzklopfen u. a.) treten beim Einatmen von Luft auf, deren CO2-Gehalt etwas über dem der Ausatmungsluft liegt (4 – 6 %). Höherer CO2– Gehalt der Luft (8 – 10 %) bewirkt rasch Atemnot, Bewusstlosigkeit, Atemstillstand. CO2-Konzentrationen um 12 % sind sofort tödlich. CO2 zählt als Stickgas zu den Atemgiften. Die Wirkung beruht auf einer Störung der Sauerstoffversorgung. Eine brennende Kerze erlischt bei 8 – 10 Vol.-% CO2 in der Luft.

Kohlenmonoxid (CO)

CO ist ein Atemgift, das den Sauerstofftransport im Blut behindern kann, wodurch die Funktion des Zentralnerven- und Herzkreislaufsystems beeinträchtigt werden können. Die konkrete Wirkung ist abhängig vom CO-Gehalt der Atemluft, von der Dauer der Einatmung und der Atemtiefe. Es führt zu Schädigungen von Organen, die gegen Sauerstoffmangel empfindlich sind. Erste Vergiftungserscheinungen sind Schwindelanfälle, Kopfschmerzen und Sehstörungen. Wirkungen geringer Konzentrationen können sich in der Beeinträchtigung der Herzfunktion und Verringerung der Aufmerksamkeitsleistung äußern.

Feinstaub

Dies hängt ganz davon ab, was durch die Eruption freigesetzt wurde. Aber es wird nicht ohne Spuren an der Gesundheit vorübergehen.

>>> Siehe Pest

Wenn wir jedoch diese Symptome mit denen der Pest (lat. pestis = Seuche) vergleichen, so werden wir feststellen, dass viele Überein­stimmungen zu verzeichnen sind. Hier findet sich eine Aufzählung bei Wikipedia.

Im 13. Jahrhundert brach ein bisher unentdeckter Vulkan aus, der das Ökosystem der ganzen Welt veränderte und zu grossen Hungersnöten führte. Hier ein sehr interessanter Beitrag dazu auf YouTube über den früheren „Bruder Ringhani“ des heutigen Vulkans auf Lombok (Indonesien), der vor Ort mit seinem Ausbruch fast den gesamten Berg sowie eine Stadt (Pamatran) zerstört hat.


[1] Quelle: http://www.bi-salut.de/Antworten/Schadstoffe.htm

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