13. Das Feiern der Brüste

Indianische Geschichte, übersetzt von Rakuna

Die MädchenMütter bekamen ihren Leib aus der Quelle allen Empfangens und allen Gebens. Sie hörten die Wasser, die Mondin, die Sterne und die Sonne ihren Namen singen und ihre Herzen sind gefüllt mit ihrem Lied. Dies öffnet das Herz ihrer Seele, das sie auf ihren Weg bringt – und ihre Füße auf dem Weg kennen nur das Zeit-Maß ihrer Seele. Andere Geräusche, die versuchen, sie auf Irrwege zu locken, verbinden sich nicht mit ihren Füßen. Drei volle Monde, nachdem sie mit dem Wasser und den Gestirnen gesprochen haben, werden ihre Brüste mit heiligem Brauch geweiht. Dazu gehen sie alle auf einen heiligen Berg, der wie eine Brust geformt ist und aus dem reinstes, sprudelndes Wasser fließt – auch dann, wenn die Sonnenhimmel nicht mit den Regenwesen getanzt haben.

 

Die Frauen ehren ihre Brüste mit Perlen, Blumen und Gemälden. Die Mondin ist voll und die Alten sitzen im Kreis um die fließende Brust. Das Wasser kommt aus dem Bauch von Mutter Erde und spricht zu einer jeden mit Botschaften und Unterweisungen. Das Wasser sagt einer jeden, was sie tun muss, um die Allmutter zärtlicher, tiefer und vollständiger zu nähren.

 

Auch die Männer gehen zu dieser Feier mit Brüsten, die aus Muscheln und Ton gefertigt sind. Den Mädchen-Müttern werden Geschenke übergeben, die sie tragen: Blumen, geschnitzte Sinnbilder und (wahre) Zeichen, die für ihren neu empfangenen Namen von Bedeutung sind. Sie werden gebadet und gereinigt im Teich, der aus der fließenden BergBrust entstanden ist. Ihre Namen werden für sie gesungen. Die von den Sternen kommen und berühren das Wasser mit ihrem uralten Wissen und verbinden sich mit der Herz-Tatkraft jeder MädchenMutter. Die Gesänge der Brust, des Milchflusses, des EinsSeins mit dem Wasser und dem Licht der Sterne werden gesungen. Die Herzen der MädchenMütter werden mit Gesängen und der Liebe der Menschen berührt. Ihnen wird der Zutritt zum Weg der Fülle gegeben und das einzigartige Wissen vermittelt, der Erde zu geben, Mutter Erde zu berühren. Einige kommen in ihr Wissen von Pflanzen, andere fühlen sich als Hüterinnen von Tieren hingezogen. Einige tanzen mit den Sternen und andere kennen das Zeit-Maß der Steine. Allen wohnt ein bestimmter Daseinszweck als Nährerin und Hüterin der Mutter inne.

 

Ja, auch Männer haben diese Aufgaben und ihnen sind ihre eigenen heiligen Bräuche (Rituale) gegeben.

Die Brüste der MädchenMütter sind belebt und bereit zu fließen, ihre Herzen sind geöffnet und willig zu lieben, mit dem Wissen um ihren Daseinszweck.

 

Die Brüste sind rot bemalt, um das ihnen innewohnende Leben zu ehren, das sie geben. Sie werden nun auch Nährerinnen genannt. (Amme = große Mutter). Wenn die MädchenMütter führ ihre Weisheit offen sind und die ihr Leben ausfüllt, dann sind sie bereit „Lebengebende“ (Gebärende, Gebärerinnen) zu sein.

 

Ab hier wechselt der Stil zu einer Vergangenheitserzählung:

Die Menschen wussten, dass ihre Leiber Gefäße für die geistigen Kräfte waren. Jeder Teil ihres Leibes war ein Ort für eine bestimmte Kraft, die verbunden war mit der Fürsorge und Freude ihrer Leiber. Sie verstanden ihre Brüste als das Leben nährend, ob es einen für ein Kind war oder für das Miteinander-Verbundensein. Wenn sie ihren Leib berührten, wussten sie, dass sie den Geist der Sterne, der Sonne, der Mondin und des Wassers berührten. Und Berührung war heilig (= heilend). Ihr Lachen floss leicht, denn ihre Leiber waren gefüllt mit dem Geist der Freude. Was sie aßen, war bestimmt, die Geister in ihrem Leib zu nähren. Heilmittel wurden gefunden mit der Schwingung, die ihre Lebens….(zellen)….(?) brauchten. Worte und Gesang waren für die Menschen ebenso nährend für ihren Leib wie das, was sie aßen. Sie schmückten ihren Leib, um die innewohnenden Geister zu ehren und zur (rechten!) Zeit zu feiern. Sie behandelten ihren….(?) mit der Absicht, das Beste zu tun für die ihnen innewohnenden Geister. Deshalb waren sie in der Lage, so leicht zur Mondin und zu den Sternen zu reisen. Niemals unterbrachen sie die Verbindung zur geistigen Kraft. Niemals betrachteten sie Teile ihres Leibes mit Scham oder Missbilligung, alle Teile des Leibes waren für bestimmte Anlässe des Feierns oder Gaben an ihre Familien. Kein Teil wurde verborgen / verhüllt, als ob es nicht schön wäre. Berührung fand statt mit Wertschätzung, Liebe und Hingabe.

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Sie wussten ganz klar, dass die Frauen (und der Mann) den Sternen-Menschen einen Leib gaben, und würden diesem Daseinszweck mit ihrer Wahl ehren. „Wenn ihr das in Euren Leib bringt, denkt mit Freude, die geistige Kraft dar innen zu nähren.“ „Dies nährt die geistige Kraft in meinem Herzen, meinem Blut, meiner Leber und meinen Zähnen.“ Alles, was euren Leib berührt, berührt auch die ihm innewohnende geistige Kraft. Sich eures Leibes zu schämen, bedeutet, eure Verbindung mit der geistigen Kraft, die ihr beherbergt, zu leugnen. Seid bewusst und bittet eure geistigen Kräfte um Hilfe und euer Leib wird funkeln, wie der Stern, der ihr seid.

G00095, Kuh, Lascaux_1000a

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