E = mc² – oder die Frage nach dem Charakter des Lichts

Die Einstein’sche Formel

Wenn wir Masse (m) nehmen und im Quadrat (²) beschleunigen (c), dann entspricht das der damit verbundenen Energie (E). Je schneller etwas wird, desto stärker verkürzt sich die Zeit. Masse und Geschwindigkeit verhalten sich dabei umgekehrt proportional.

Das würde heißen: wenn etwas Lichtgeschwindigkeit erreicht hat, steht die Zeit still und es ist keine Masse mehr vorhanden. Es würde auch heißen, dass wir auf Lichtgeschwindigkeit gebracht, nichts mehr wahrnehmen.

Subjektiv ist das Nicht-Sehen dunkel. Ohne Wahrnehmung wirkt die Lichtgeschwindigkeit ereignislos. Dies ist Energie ohne Ziel, denn ein Ziel ist nur dann aktuell, wenn Bewegung im Rahmen von Masse stattfindet.

Leben als Ereignis-Abfolge findet nur dann statt, wenn Zeit vorhanden ist. Damit ist Masse gegeben; denn nur, wenn Masse da ist, existiert auch Zeit.

Göttlichkeit

Wenn Göttlichkeit immer ist, hat sie keine Masse. Damit ist sie immerwährende Bewegung ohne Wahrnehmung. Erst, wenn Göttlichkeit die eigene Bewegung reduziert, kommt es zur Massebildung und damit zur Wahrnehmung.

Nehmen wir an, die immerwährende Göttlichkeit ist das Quantum der Null-Masse, dann erscheint das Licht für die Göttlichkeit dunkel. Leben im Sinne von Entwicklung existiert nicht, da Entwicklung schrittweise einen Zeitablauf voraussetzt. Also ist ewiges Sein gleichzusetzen mit Erstarrung.

Alles steht, Energie existiert, jedoch ohne Ausrichtung. Die Richtung fehlt mangels einwirkender Kräfte auf denkbare Masse. Dies muss der Null-Punkt vor dem sog. „Big Bang“ gewesen sein.

Es scheint sich gegenseitig auszuschließen, denn der Null-Punkt erscheint wie ohne Bewegung, während absolute Bewegung sein Charakteristikum ist. Erst durch Verlangsamung entsteht erkennbare Bewegung. Erst dadurch können sich Ziele entwickeln. Ein scheinbarer Widerspruch: Absolute Bewegung ist bewegungslos. Erst durch Bremsung wird Geschwindigkeit wahrnehmbar. Ungebremst scheint sie nicht vorhanden, da die Zeit stillsteht.

 Light inside 2a_500

Bei stillstehender Schöpfung kann das Erschaffene übergangslos in der zeitlichen Existenz auftauchen (entspräche dem Kreationisten-Modell). Dies ist gleichsetzbar dem biblischen „Es ist!“, wenn die Entwicklung auf einen einzigen Moment reduziert erscheint, da Zeit als solches nicht wahrgenommen wird.

Angewandte Wahrnehmung

Angewendet auf uns Menschen heißt das: Indem wir verlangsamend das Licht in unsere Wahrnehmung bringen, leben wir mit Zielen. Dann haben wir die Ewigkeit gebremst und können differenzieren. Damit ist die Dunkelheit unser „Nest“, aus dem heraus wir uns gebremst auf das zubewegen, was wir „Leben“ nennen. Wenn wir also Licht in unser Dasein bringen, heißt das, dass wir die absolute Geschwindigkeit drosseln. In der dadurch erreichten Ruhe können wir abmessen, was unser Ziel ist, um es dann mit ein wenig Beschleunigung aus der „Dunkelheit der Gebärmutter“ ins Licht zu holen.

Damit unterstelle ich zwei Pole: einerseits mein Sein im Leben, andererseits ein „Pool“ an Energie. Zwischen beiden herrscht ein wechselndes Gefälle. Damit wird ständiges Balancieren notwendig, um durch immer wieder auftretendes Pendeln Bewegung zu unterstützen, mal schneller, mal langsamer.

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