Warum so krank? 1. Teil

2. Teil

Jutta Voss (Das Schwarzmond-Tabu):

„Durch Abgrenzung vom matriarchalen Kollektiv-Bewusstsein entwickelte sich in der Patriarchalisierung eine Tendenz zum Individual-Bewusstsein. Der Mensch, der sich matriarchal-mythisch als Teil des Ganzen verstand, gewinnt jetzt die Fähigkeit, sich als ein eigenständiges Ich zu erfahren, das sich als Individuum von anderen abgrenzen und sich ihnen gegenüberstellen kann. Mit der menschheitsgeschichtlichen Entwicklung vom Wir-Bewusstsein zum Ich-Bewusstsein ändert sich auch die Denkstruktur. An die Stelle des matriarchal-mythischen tritt das rational-mentale Denken, das von einer klaren, scharfen, objektivierenden, analysierenden und dialektischen Begrifflichkeit geprägt ist. Mythische Erfahrung lebte von ihrer Vieldimensionalität, der mythisch denkende Mensch war von allem existentiell betroffen. Rationales Erkennen objektiviert und analysiert die Welt, als sei sie ein Gegenüber, das unbeteiligt beobachtet werden könne.“

Gisa:

Dies ist der Zustand, in dem wir uns heute befinden. Wir werden gleich zu Anfang isoliert und aus dem existentiellen Zusammenhang gerissen. Mit der Geburt, die manipulativ ins Krankenhaus verlegt wird (fast jede Geburt ist als „Risikogeburt“ eingeschätzt – und „hier kann Ihnen dann nichts passieren, wir sind auf jeden Notfall eingerichtet“ macht damit auch mental jede Geburt zum Risiko und die werdenden Mutter zustimmungsbereit), wird das Neugeborene der Mutter entrissen, an den Füßen hochgezogen (es soll schließlich atmen lernen – als ob das per Schöpfung nicht vorgesehen sei), auf eine Waage gelegt, mit grellem Licht konfrontiert, aus der mütterlichen Wärme ferngehalten, letztlich auch durch die erste Einkleidung in kalte Stoffe. Möglichst wird es auch gleich mit Impfstoffen vergiftet (die Mutter stattet das Kind drei Monate mit Abwehrfähigkeit aus – über dieses Vorgehen wäre dringend nachzudenken). So dauert es lange, bis es endlich wieder in die Nähe der Gemeinsamkeit rücken kann, auf der mütterlichen Brust liegend. Es ist vorbereitet. Ein eigenes (individuelles) Bett, ein eigener Raum, ein Babyphon, pünktliches Füttern (mit Pre-Kunstmilch oft genug) – all das, was wir so individuell schätzen, wird als erstes Trauma gleich zu Anfang weitergegeben.

Die Ur-Energie, die es uns seit Tausenden von Jahren ermöglicht hat, Mensch zu werden und zu sein, ist im Abspaltungsprozess.

So auch sieht es die heutige Medizin, die wir annähernd kostenfrei serviert bekommen:

Mensch und Krankheit sind getrennt. Die Krankheit ist analysiert und ihr Ursprung exkorporiert: es sind Erreger oder andere von außen auf uns eindringende Gefahren und Gegner. Teile von uns werden in Labore versandt und dort von Leuten eingeschätzt, die uns nie im Leben gesehen haben. Es werden mit ominös verdächtigen Apparaten Bilder von uns gemacht, die in ihrer Darstellung keinen uns geläufigen Aspekt des Lebens bilden. Dies ist das Sezieren am lebendigen Leibe, herausgerissen aus dem schöpfungsmächtigen Zusammenhang.

Es wird uns als Gewinn geschildert: wir sind ein Individuum. Allein gelassen in einer Welt, die anders erschaffen ist, versuchen wir uns zu orientieren. Innere Muster für das Alleinsein haben wir nicht; wir müssen sie erlernen. Aus der alles umfassenden Liebe wird Isolation, aus der alles umfangenden Freude wird Ohnmacht und aus dem alles umfassenden Urvertrauen wird überwältigende Angst.

Wir haben sie verloren und versuchen nun, sie wiederzugewinnen: die Verbindung zur Schöpfung, zu unserem Nächsten, zu der uns innewohnenden Urkraft des Seins.

Doch die Trennung geht noch weiter. Denn diese Spaltung betrifft auch die Trennung des Weiblichen vom Männlichen. Die einen, die Frauen, wurden von der Kirche 1484 zu „Nicht-Menschen“ erklärt, in einem juristischen Werk, das auf eine lange „wissenschaftlich bewiesene Tradition“ zurückblickte. Die anderen, die Männer, wurden von ihrer femininen Seite abgespalten und mussten von nun an rational sein, bar aller Gefühle bereit, jeden anderen Menschen umzubringen (in der historischen Geschichte gibt es gerade 150 Jahre ohne Krieg). Jeder musste bereit sein, seinen Nächsten zu übervorteilen, sonst besteht kein Anspruch auf eine „Leistungsrente“, wenn nicht genügend Arbeitsplätze vorhanden sind. Die Besten und die Schnellsten wurden ausgezeichnet; alle anderen einfach übersehen.

So wurde das Heilige ins Gegenteil verkehrt, das Weibliche unrein (also krank) und jeder Kontakt damit zur Bedrohung. Die Sünde wurde erfunden, zur Erbsünde stilisiert, der sich niemand entziehen kann; mit der Hölle gedroht, und die Verdammnis in Aussicht gestellt. Mit diesem Symbolwandel verlor auch der Mann die Omnipotenz der ursprünglichen matriarchalen Energiefelder der vollmächtigen Göttin. Aus der Zweisamkeit wurde maskuline Einsamkeit – entweder im Dreck verreckend oder auf Gipfels Spitze emotional verhungernd. Als Individuum lebt es sich sehr isoliert.

Hier ruhen die Ursachen unserer „Krankheiten“. Sie ruhen in uns selbst. Denn isoliert von der „all-in-one“-Harmonie fehlt den einzelnen Teilen die Orientierung im Raum. Durch die Trennung von unseren per Geburt garantierten drei Grundgefühlen Liebe, Freude und Vertrauen fallen wir in unsere Individualität wie in einen Kerker mit Einzelhaft.

Eigentlich könnte es uns so gut gehen – wenn wir die aufspaltende Weltvorstellung zurück zur Einheit trügen.

Yin-Yang -1000, R

English

Jutta Voss (The Black Moon Taboo):

„By definition of matriarchal collective consciousness a tendency to individual consciousness developed in the patriarchalization. The human, who matriarchal – mythical regarded as part of the totality is now gaining the ability to learn as a separate ego, which set itself apart as an individual from others and to face them. With the development of human history, we-consciousness to self-consciousness also changes the structure of thought. In place of the mythical matriarchal – enters the rational- mental thinking, which is characterized by a clear, sharp, objectifying, analyzed and dialectical concepts. Mythical lived experience of its multidimensionality, the mythical thinking man was existentially affected by anything. Rational cognition objectified and analyzes the world as if it were an opponent that could be observed uninvolved.“

Gisa:

This is the state in which we find ourselves today. We are isolated at the beginning and torn from the existential context. With the birth that is manipulative transferred to the hospital (almost every birth is considered to be „high-risk delivery“ – and „here can you then nothing happens, we are prepared for any emergency,“ so it makes mentally every birth on the risk and the expectant mother’s approval ready), is taken from the newborn to the mother, pulled up on the feet (it should eventually learn to breathe – as if that was not provided by creation), placed on a scale , faced with flash light, kept away from the maternal warmth, ultimately, by the first garment in cold substances. If possible, it is also the same poisoned with vaccines (the mother equips the child three months from defense capability – this approach would be strongly considered). So it takes a long time until it can finally move back to the vicinity of commonality, lying on the mother’s chest. It is prepared. A private (individual) bed, a separate lounge, a baby monitor, punctual Feeding (with pre- art milk often enough) – all the things we value as individual, is passed as the first trauma at the very beginning.

The primal energy that has enabled us for thousands of years, to be human and to be is in the spin-off process.

So also it looks modern medicine that we get served nearly free:

Human disease and are separated. The disease is analyzed and their origin excorporated: there are organisms or other externally to us invading dangers and enemies. Parts of us are shipped in labs and there judged by people who have never seen us in life. There are ominous with suspected equipment images made by us, which do not form we are familiar aspect of life in their presentation. This is the dissection of the living body, torn out of the mighty creation context.

It is described as their profit: we are an individual. Left alone in a world that is created differently, we try to orient ourselves. Interior pattern for the aloneness we have not, we must learn it. From the all-encompassing love is isolation from the larger end all joy is faint and out of the all-encompassing sense of basic trust is overwhelming fear.

We have lost it and are now trying to regain it: the connection to the natural world to our neighbor to the indwelling elemental force of being.

But the separation is more. Because this division relates to the separation of the female from the male. The one, the women were declared by the Church in 1484 to „non-humans“ in a legal elaboration that looked back on a long „scientifically proven tradition.“ The other, the men were cleaved from their feminine side and had henceforth be rational, devoid of feelings ready to kill each other people (in the past history, there are just 150 years without war). Everyone had to be ready to take advantage of his neighbor, otherwise there is no entitlement to a „performance bond“ if not enough jobs are available. The best and the fastest were awarded, all other simply overlooked.

Thus the saint was reversed, the female unclean (i.e. disease) and any contact with it a threat. The sin was invented to original sin stylized, can no one escape; threatened with hell to put the condemnation in view. This icon also change the man lost the omnipotence of the original matriarchal energy fields of the fully powerful goddess. From the togetherness was masculine solitude – either starving in the dirt or on summit peak emotionally pegging out. As an individual it is to live very isolated.

Here lie the causes of our “diseases“. They rest in us, because isolated from the „all-in-one“ harmony missing parts of their orientation. By separating our guaranteed by birth three basic emotions of love, joy and confidence we fall into our individuality as in a dungeon with solitary confinement.

Actually, it might us go so well – if we deceive split conception of the world back to the unit.

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