Was ist Krankheit?

Existenz in patriarchalen Systemen

Bei Krankheit ist der Mensch aus seinem inneren Gleichgewicht gefallen. Er hat Probleme, die er nicht zu lösen weiß. Damit gelangen diese Probleme auf die körperliche Ebene, wo sie nun körperlich bearbeitet werden.

Herkömmliche Medizin (Universität)

Die universitäre Medizin geht bei ihrem Vorgehen davon aus, dass üble Dämonen, hier Bakterien und Viren genannt, das menschliche Leben bedrohen. Diese Medizin datiert in ihrer Denkungsart aus patriarchalen Grundstrukturen heraus, bei der Hierarchien das Leben in seinen Abläufen bestimmen. Hierzu gehören Begriffe wie

  • Kampf
  • Wettbewerb
  • Gewalt
  • Zwang
  • Macht
  • Wachstum
  • Fortschritt
  • Kontrolle über natürliche Ressourcen
  • Kontrolle und Beherrschung anderer durch die Inbesitznahme von sog. „Wahrheit“

Deshalb kämpft sie gegen Krankheiten. Durch das Ausdifferenzieren in einzelne Diagnosen erscheinen die Möglichkeiten, etwas zu unternehmen, von dem Wissen um die Unterschiedlichkeit und ihre Erreger begrenzt zu sein. Der Leidende wird zum Abhängigen, der auf das Wissen der Fachleute angewiesen ist. Diese Fachleute üben die Kontrolle über ihre „Wahrheit“ aus, mit der sie dann den Leidenden beherrschen. Besonders deutlich wird dies in der Fach-Terminologie, die eingesetzt wird. Sie verhindert, dass der Leidende versteht, was gemeint ist. Damit bleiben ihm auch die Wege zur Gesundheit verborgen und er in Abhängigkeit zum Fach-Arzt. Er muss zwanghaft den Vorgaben folgen, weil er sonst nicht „richtig“ (Recht, Gerechtigkeit, rechtens…) handelt. Damit gilt dann für ihn, dass die Wahrsagung über sein Schicksal aus ärztlicher Hand zutreffend sein muss. Diagnose, Therapie und Wahrsagung fungieren hier als Besitz des Fachmannes und ist damit fundamentales Paradigma der universitären Medizin.

Hiermit wird die Natur kontrolliert, ob erfolgreich, steht dabei nicht zur Debatte. Der Leidende wird kontrolliert und manipuliert. Ebenso seine Handlungsweise. Mit derselben Selbstverständlichkeit verläuft dann der Therapieweg unter Einsatz von Gewalt. Mit Gewalt soll die Existenz von Dämonen bekämpft werden, die Entwicklung von Zellen manipuliert und kontrolliert, der Ablauf in Theorien zementiert werden.

Eine natürliche Handlungsweise, die aus der eigenen Selbstbestimmtheit resultiert, wird misstrauisch beäugt und als „falsch“ empfunden. Besonders deutlich wird dies bei Kindern, Alten und eben Kranken. Die universitäre Medizin nimmt sich das Recht heraus, für alle zu entscheiden, ob ein Weg richtig oder falsch ist. Dies tut sie dauerhaft von der Wiege bis zur Bahre. Sie manipuliert mit Kontrolluntersuchungen und sogenannten Normwerten. Abweichungen werden als potentiell gefährlich eingestuft und es wird zumeist erfolgreich der Versuch unternommen, die Menschen in die vorgedachte Norm zu zwingen. Damit erhält sich das System von selbst, denn diese Normierung, deren Erfolg per se durch Individualität ausgeschlossen ist, folgert Krankheit.

Wenn der Leidende nicht gehorsam den Vorgaben gehorcht und sich nicht der Autorität des Fachmannes unterordnet, droht ihm ein lebensbedrohlicher Zustand laut jeweiliger Wahrsagung. Nur Fügsamkeit und Gehorsam scheinen ihm eine Lebensverlängerung zu garantieren.

Alternative Heilwege

Wenn Menschen mit Krankheit auf die Bedrohung ihres inneren Gleichgewichtes reagieren, so ist es ratsam, einen Blick auf die Lebensbedingungen zu werfen, denen sich der jeweilige Mensch bis zu diesem Zeitpunkt unterworfen hat. Hier ist es zur Bedrohung seiner Selbstbestimmtheit gekommen. Die Art, wie er darauf reagiert, ermöglicht die Erkenntnis und somit seine selbstbestimmte Heilung.

Solange sein Zusammenleben entsprechend der o.g. Tabelle kontrolliert wird, fehlt ihm Selbstbestimmtheit. Sobald irgendetwas ihn zwingt, sich auf vorgegebene Normen einzurichten und ihm diese abverlangt, ist seine eigene innere Stimme nicht mehr stimmberechtigt.

Heilung kann also nur dann erfolgen, wenn gewaltsames Normieren, Kontrollieren und Manipulieren ausgeschlossen wird. Alle übrigen Wege arbeiten daran, die Unterwerfung unter die rigiden Normen zu erleichtern, in jedem Fall aber abzuverlangen.

Trotzdem sind diese Wege immer noch der gewaltsamen Einflussnahme der universitären Medizin vorzuziehen. Dem Leidenden verbleiben seine Möglichkeiten, aus sich heraus für ihn akzeptable Handlungsweisen zu entwickeln, mit denen er patriarchaler Dominanz begegnen kann.

Krankheit ist also der Versuch, sich einer unangemessenen, unerträglichen und im Kern dominierten Lebenslage zu entziehen. Es ist ein völlig legitimer Versuch, denn gewaltsam in eine Form gepresst zu werden, die der eigenen Grundlage in keiner Hinsicht entspricht, ist nicht natürlich.

Wege zu uns selbst

Wann immer wir uns an das System angepasst haben – irgendwann einmal wird uns deutlich, dass dies falsch ist. Und es ist falsch. Die Frage, die sich nun stellt, ist die, wie wir in einem System leben können, das auf diesen Umständen beruht. Jede Krankheit fußt auf unlebbaren Umständen. Da wir das System jedoch nicht ändern können, wollen wir Wege finden, mit ihm zu leben.

Für eine Frau, die ein Leben lang für Mann und Kinder gesorgt hat, kommt mit dem leeren Haus, das die Kinder verlassen haben, der Zeitpunkt, an dem sie sich zu sich selbst hin entwickeln möchte. Dies jedoch erscheint ihr annähernd unmöglich. Die Umstände, der Zeitraum und ihr bisheriger Lebensweg scheinen dagegen zu sprechen. Das macht sie hoffnungslos und / oder ärgerlich. Eine Spannweite von unterschiedlichsten Reaktionen ergibt sich. In jedem Fall wird das zur Basis der sogenannten Wechseljahrsbeschwerden.

Dies gilt jedoch nicht nur für Frauen. Auch Männer leiden unter der hierarchischen Indoktrination patriarchaler Gesellschaftsstrukturen. Ein Leben lang scheint es unabdingbar notwendig zu sein, viel Geld zu verdienen und sich den Strukturen unterzuordnen. Sich in jedem Fall anzupassen und den Vorgaben zu gehorchen. Das zehrt an den Kräften. Das zerstört das innere Gleichgewicht. Das baut das selbstbestimmte Lebensgefühl ab.

So werden auch sie krank, oft früher als ihre Ehefrauen. Auch sie erkranken am System. Oft genug sterben sie daran (Pensionsbankrott). Deshalb ist es für sie ebenso wesentlich, zum eigenen inneren Kern zu gelangen, um in selbstbestimmter Art der inneren Stimme Gehör zu schenken und neue Sichtweisen zu entwickeln. Es ist unsere Entscheidung, zu uns selbst zu wechseln, unser Denken zu verändern, ebenso wie unser Fühlen. Es ist unsere Angelegenheit, wieder zu unserer eigenen Mitte zurückzukehren, ebenso zur Natur, von der wir ein Teil sind.

Also wollen wir Wege finden, wieder wir selbst zu sein. Wir wollen uns einschwingen auf natürliche Bedingungen und selbstbestimmte Lebensweisen. Ohne auf Kinder aufpassen zu müssen, damit sie nicht stürzen, geht dies viel leichter. Ohne hinter dem Geld herjagen zu müssen, ist es viel sinnvoller. Wieder selbst für unsere Nahrung zu sorgen, einen Garten zu nutzen (auch Balkons eignen sich dafür), der Natur wieder beim Wachsen und Gedeihen zuzuschauen – all das sind Möglichkeiten, wieder zu uns selbst zu finden. Zu uns, dem schönsten Teil unserer Natur.

Und brauchen wir Heilmittel, so sind all die geeignet, die holistisch sind. Also die, welche die Heilung in Übereinstimmung mit allen natürlichen Gegebenheiten anstreben.

Interessanter Quell-Link zu Hannelore Vonier: Was ist das patriarchale Paradigma?
Gisa
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